Tragbares CA-Fingerabdruck-Visualisierungs-System


Cyanacrylat (CA) Bedampfung für die Entdeckung latenter Fingerabdrücke auf nicht-porösen Oberflächen ist kein neues Verfahren. Diese Methode wird seit den frühen 80-er Jahren von speziell ausgebildeten Experten unter kontrollierten Bedingungen im Labor eingesetzt, wobei geschlossene Kammern zum Auffangen der nicht-gerichteten Dämpfe erforderlich sind.

Neu ist jedoch die Anwendung eines tragbaren CA-Bedampfungsgerätes für den Einsatz direkt am Tatort. Das State of Alaska Forensic Laboratory hat in Verbindung mit Chemikern der Firma 3M (USA) ein innovatives System für die gerichtete CA-Bedampfung entwickelt. Unter Verwendung eines kleinen Handstabes kann nunmehr der Ermittlungsbeamte am Tatort (oder auch im Labor) an beliebigen Objekten die Aufnahme von Fingerabdrücken durch CA-Bedampfung vornehmen, ohne daß eine Kammer erforderlich ist oder um das zu untersuchende Objekt ein "Zelt" gebaut werden muß.


Das tragbare CA-Bedampfungs-Set

Das CA-Bedampfungs-Set besteht aus einem selbstzündenden Handstab, einer Dose Butangas, 10 CA-Patronen (je ca. 3 min. Betriebsdauer), sowie einem Abziehwerkzeug für verbrauchte heiße Patronen, und wird in einem mit Schaumstoff ausgekleideten kompakten Tragekoffer geliefert.

Die CA-Patronen (ohne Farbstoff) dienen zur Fixierung latenter Abdrücke auf der Oberfläche, die dann mit herkömmlichen Methoden behandelt werden können. Auch eine Jumbo-Patrone ist lieferbar, die eine Gesamt-Betriebsdauer von ca. 1 Std. 20 min. bietet, wobei der Bedampfungs-Prozeß jederzeit unterbrochen werden kann!

Diese CA-Patronen sind ungefährlich für den Einsatz vor Ort oder im Labor bei entsprechender Belüftung. Die verwendeten Farbstoffe enthalten keine toxischen Bestandteile.


Die Handhabung vor Ort

Nach Zündung des Bedampfungsstabes wird Hitze erzeugt, um die eingesetzte CA-Patrone zu aktivieren. Der austretende CA-Dampfstrahl wird über die zu untersuchende Fläche gerichtet, wodurch vorhandene Fingerabdrücke sichtbar werden und erfaßt werden können. Dabei kann die Entwicklung der Abdrücke laufend beobachtet und der Prozess jederzeit gestoppt und gestartet werden. Da die CA-Dämpfe gezielt nur auf die verdächtigen Flächen oder Objekte gerichtet werden, erfordert die Untersuchung auch großer Flächen nur wenige Minuten. Es wird empfohlen, den Handstab etwa 230 bis 300 mm vom zu behandelnden Objekt entfernt zu halten und etwas unterhalb des Objektes mit der Bedampfung zu beginnen. Der Bedampfungsstab ist dann so zu bewegen, daß nach und nach die gesamte Oberfläche erfaßt wird. Dabei sollte man das Objekt zwischendurch immer wieder auf das Erscheinen von latenten Fingerabdrücken hin prüfen, um zu verhindern, daß ein Objekt zu stark bedampft wird.


Die Einsatzmöglichkeiten

Hier nur einige Beispiele:

Bedampfung eines großen stationären Objekts
Sehr oft können Beweisstücke nicht ins Labor verbracht werden, um dort die Behandlung auf latente Fingerabdrücke durchzuführen. Mit dem handlichen CA-Bedampfungs-Set kann der Untersuchungsbeamte direkt am Tatort derartige Objekte mit Cyanacrylat bedampfen und hierdurch vorhandene Fingerabdrücke aufspüren und sichern.

Bedampfung des Inneren von Kraftfahrzeugen
Mit dem CA-Fingerabdruck-Visualisierungssystem kann auch das Innere von PKW's ohne großen Aufwand behandelt werden. Die Anzahl der hierfür erforderlichen CA-Patronen hängt im wesentlichen von der Größe des Fahrzeugs ab. Erfahrungsgemäß werden normalerweise etwa zwischen 1 und 3 Standard-CA-Patronen benötigt. Für die Bedampfung des Fahrzeuginnern sind alle Fenster zu schließen bis auf eines, das nur soweit geöffnet wird, um das Ende des Handstabes einzuführen. Zweckmäßigerweise sollten die verbleibenden Öffnungen weitestgehend abgedichtet werden. Wenn während der Behandlung keine Cyanacrylat-Dämpfe mehr aus dem Handstab austreten, ist ggfls. die CA-Patrone zu wechseln. Sobald das Fahrzeug vollständig mit Dämpfen gefüllt ist, sollte es in diesem Zustand ca. 15 Minuten verbleiben, damit sich latente Abdrücke entwickeln können. Als Vergleichsobjekt sollte ein Testabdruck von außen gut sichtbar auf dem Armaturenbrett plaziert werden. So ist es leichter festzustellen, wann der Bedampfungsprozeß abgeschlossen ist. Es ist unbedingt darauf zu achten, daß das Fahrzeuginnere anschließend ausreichend belüftet wird, bevor darin die weiteren Untersuchungen stattfinden.

Bedampfung von Kleinobjekten in einer geschlossenen Kammer
Kleinere Beweisstücke wie z.B. Handfeuerwaffen, Messer, Getränkedosen, Schraubenzieher, etc. kann man besonders effizient in einer entsprechenden Kammer mit Cyanacrylat behandeln. Speziell für den Einsatz am Tatort ist eine demontierbare Plexiglaskammer entwickelt worden, die weniger als 5 kg wiegt. In montiertem Zustand ist die Kammer ca. 36 x 36 x 52 cm groß bei einem Innenraum von ca. 30 x 30 x 48 cm. An einer Seite der Kammer befindet sich eine kleine runde Öffnung, in die der CA-Handstab eingeführt werden kann. Es dauert nur wenige Minuten, um die Kammer mit Cyanacrylat zu füllen. Die in der Kammer vorhandenen Objekte sollten etwa 5 Minuten den Dämpfen ausgesetzt werden. Nach Abschluß der Behandlung muß für ausreichende Belüftung gesorgt werden bis keine sichtbaren Dämpfe mehr vorhanden sind.


Überzeugend: Die Vorteile .....

• Das CA-Bedampfungs-Set ist handlich und kann leicht zum Tatort mitgenommen werden.
• Vorhandene Fingerabdrücke werden schnell aufgenommen und gesichert, wobei der insgesamt erforderliche Zeitaufwand deutlich reduziert wird.
• CA-Bedampfung ist eine sehr sensitive Methode zur Entdeckung latenter Fingerabdrücke auf nicht-porösen Oberflächen, wobei mehr verwertbare Abdrücke gesichert werden als mit jedem anderen Verfahren.
• Die Beweise werden direkt am Tatort gesichert, sodaß keine Fingerabdrücke auf dem Transport oder durch normale Handhabung beschädigt werden oder verlorengehen können.
• Die Entdeckung und Behandlung von Fingerabdrücken erfolgt in einem Arbeitsgang vor Ort mittels einfachem oder fluoreszierendem Cyanacrylat, wobei das Labor anschließend einen "dauerhaft entwickelten" Abdruck erhält.


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