Basic Red 28

Technische Hinweise


Einleitung

Im Journal of Forensic Identification (Vol. 45, Nr. 1) von Januar/Februar 1995 haben Williams D. Mazzella und Christopher J. Lennard vom Institut de Police Scientifique et de Criminologie in Lausanne-Dorigny, Schweiz, die Einsatzmöglichkeiten von Basic Red 28 diskutiert und Vergleiche gezogen zu Rhodamine 6G, Basic Yellow 40 und Styryl 7. Sie sind zu dem Ergebnis gekommen, daß Basic Red 28 eine dreifach größere Stokes Schift hat als Rhodamine 6G (90nm gegenüber 30nm). Es kann mit einer Lösung von Basic Yellow 40 gemischt werden, um einen breiteren Fluoreszenz-Bereich zu bieten.


Vorsichtsmaßnahmen

Bei der Arbeit mit Basic Red 28 wird das Tragen von Gummihandschuhen und einer Sicherheitsbrille empfohlen. Bei Kombination mit einem der nachstehend aufgeführten Lösungsmittel sollte die Lösung in einem Abzugsschrank gemischt werden. Bei Untersuchung von Beweisstücken mit einer forensischen Lichtquelle ist eine geeignete Schutzbrille zu tragen. Sie sollten mit der verwendeten Lichtquelle vertraut sein und wissen, welche Art von Brille unter den gegebenen Umständen zu tragen ist.


Mischanleitung

Lagerlösung:
0,2 g Basic Red 28 in 60 ml Propanol auflösen und dann 40 ml Acetnitril beigeben
Arbeitslösung:
5 ml der Lagerlösung in Petroläther verdünnen, um 100 ml zu erhalten

Mischen und verwenden Sie diese Lösungen in einem Abzugsschrank. Lagern Sie die Lösungen in dunkelbraunen Glasflaschen mit dicht schließenden Deckeln.

Aus der Kombination einer Lösung von Basic Yellow 40 und einer Lösung von Basic Red 28 kann eine modifizierte Lösung zusammengestellt werden.

Basic Yellow 40 Lagerlösung:
0,1 g Basic Yellow 40 Pulver in 60 ml Propanol auflösen und dann 40 ml Acetnitril beigeben
Kombinierte Arbeitslösung:
Mischen Sie 3 ml der Basic Yellow 40 Lagerlösung und 2 ml der Basic Red 28 Lagerlösung (beide wie oben beschrieben). Diese Mischung dann in Petroläther verdünnen, um 100 ml zu erhalten


Bedampfung mit Superkleber

Vor der Verwendung von Basic Red 28 ist es erforderlich, das Beweisstück mit Superkleber zu bedampfen. Es wird empfohlen, eher eine zu geringe Bedampfung als eine Überbedampfung anzustreben. Wenn starke weiße Ablagerungen auf der Hintergrundfläche vorhanden sind, oder starke weiße latente Abdrücke entwickelt werden, kann es vorkommen, daß Basic Red 28 die gesamte Fläche einfärbt, wobei die Abdrücke bei Betrachtung mit einer Lichtquelle nur als hell leuchtende Flecken ohne Rippendetails erscheinen. Von der Verwendung schnell-wirkender chemischer Katalysatoren oder anderer Beschleuniger wird abgeraten, da sich hierbei starke weiße Ablagerungen entwickeln können, bevor die Reaktion gestoppt werden kann.

Stellen Sie das Beweisstück und eine Tasse warmes Wasser in einen geschlossenen durchsichtigen Behälter, wie z.B. ein Aquarium, und geben Sie einige Tropfen Flüssigkleber oder einen Hard Evidence™ Beutel zu. Prüfen Sie das Beweisstück erstmals nach etwa 10 Minuten. Um den Verlauf des Bedampfungs-Prozesses zu verfolgen, ohne den Deckel des Behälters öffnen zu müssen, legen Sie auch eine schwarze Fingerabdruck-Aufnahmekarte mit Testabdrücken in den Behälter. Wenn diese Testabdrücke gerade sichtbar werden, entfernen Sie das Beweisstück aus dem Behälter, um den Prozeß zu stoppen.

Eine Bedampfung im Vakuum, z.B. mit dem Coleman Vacu-Print™, eliminiert die Probleme der Überbedampfung. Mit dieser Methode werden latente Abdrücke entwickelt, bei denen keine übermäßigen Ablagerungen auf der Fläche des Beweisstücks auftreten, die eventuell Rippendetails überdecken können.


Anwendung

Geben Sie die Basic Red 28 Lösung in eine Schale oder einen anderen geeigneten Behälter und tauchen Sie das Beweisstück darin ein. Es ist auch möglich, die Lösung unter Verwendung einer chemischen Spritzflasche über eine Fläche zu "waschen". Sammeln Sie die ablaufende Lösung zur erneuten Verwendung in einer sauberen Schale ein. DIESE LÖSUNG NICHT SPRÜHEN! Wenn das Objekt trocken ist, spülen Sie es mit destilliertem Wasser ab, um eventuell vorhandene Verschmutzungen im Hintergrund zu entfernen. Lassen Sie das Beweisstück lufttrocken werden, bevor Sie es mit einer forensischen Lichtquelle untersuchen.


Fotografieren der Abdrücke

Um latente Abdrücke zu fotografieren, die mit Fluoreszenz-Mitteln entwickelt wurden, sollte die Anordnung gewählt werden, bei der die Abdrücke mit optimalem Kontrast zu erkennen waren, d.h. die gleiche Wellenlänge, Farbe des Filters, und Lichteinfallwinkel. Verwenden Sie einen feinkörnigen Schwarz-Weiß-Film mit mittlerer Blende (f/8 oder f/11), um ein Foto mit hoch auflösenden Rippendetails zu erhalten. Auf dem Abzug erscheinen die Rippen des Abdrucks weiß auf dunklem Hintergrund.

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