Basic Yellow 40

Technische Hinweise


Einleitung

Basic Yellow 40 (Maxilon Flavin 10GFF) ist ein stark fluoreszierender Farbstoff, der latente Abdrücke einfärbt, die mit Cyanacrylat (Superkleber) entwickelt wurden. Wenn die Abdrücke mit einer UV-Lampe oder einer forensischen Lichtquelle angestrahlt werden, fluoreszieren sie hell. Selbst schwach entwickelte latente Abdrücke, die möglicherweise unter normalen Sichtbedingungen nicht entdeckt werden, sind dann leicht zu sehen und zu fotografieren. Basic Yellow 40 ist sehr sensitiv gegen ultraviolettes Licht und kann auch mit einer einfachen langwelligen UV-Lampe verwendet werden.


Vorsichtsmaßnahmen

Bei der Arbeit mit Basic Yellow 40 wird das Tragen von Gummihandschuhen und einer Sicherheitsbrille empfohlen. Bei Kombination mit einem der nachstehend aufgeführten Lösungsmittel sollte die Lösung in einem Abzugsschrank gemischt werden. Bei Untersuchung von Beweisstücken mit einer forensischen Lichtquelle ist eine geeignete Schutzbrille zu tragen. Sie sollten mit der verwendeten Lichtquelle vertraut sein und wissen, welche Art von Brille unter den gegebenen Umständen zu tragen ist.


Mischanleitung

Basic Yellow 40 ist ein gelbes Pulver, das vor Verwendung in Flüssigkeit gelöst werden muß. Die einfachste Lösung ist 2% Basic Yellow 40 in Reagenzalkohol, d.h. 2 Gramm Basic Yellow 40 in 1000 ml Reagenzalkohol. Je nach Bedarf kann diese Lösung auch stärker (3-4 g Basic Yellow 40 in 1000 ml Reagenzalkohol) oder schwächer (nur 1 g Basic Yellow 40 in 1000 ml Reagenzalkohol) angesetzt werden.


Bedampfung mit Superkleber

Vor der Verwendung von Basic Yellow 40 ist es erforderlich, das Beweisstück mit Superkleber zu bedampfen. Es wird empfohlen, eher eine zu geringe Bedampfung als eine Überbedampfung anzustreben. Wenn starke weiße Ablagerungen auf der Hintergrundfläche vorhanden sind, oder starke weiße latente Abdrücke entwickelt werden, kann es vorkommen, daß Basic Yellow 40 die gesamte Fläche einfärbt, wobei die Abdrücke bei Betrachtung mit einer Lichtquelle nur als hell leuchtende Flecken ohne Rippendetails erscheinen. Von der Verwendung schnell-wirkender chemischer Katalysatoren oder anderer Beschleuniger wird abgeraten, da sich hierbei starke weiße Ablagerungen entwickeln können, bevor die Reaktion gestoppt werden kann.

Stellen Sie das Beweisstück und eine Tasse warmes Wasser in einen geschlossenen durchsichtigen Behälter, wie z.B. ein Aquarium, und geben Sie einige Tropfen Flüssigkleber oder einen Hard Evidence™ Beutel zu. Prüfen Sie das Beweisstück erstmals nach etwa 10 Minuten. Um den Verlauf des Bedampfungs-Prozesses zu verfolgen, ohne den Deckel des Behälters öffnen zu müssen, legen Sie auch eine schwarze Fingerabdruck-Aufnahmekarte mit Testabdrücken in den Behälter. Wenn diese Testabdrücke gerade sichtbar werden, entfernen Sie das Beweisstück aus dem Behälter, um den Prozeß zu stoppen.

Eine Bedampfung im Vakuum, z.B. mit dem Coleman Vacu-Print™, eliminiert die Probleme der Überbedampfung. Mit dieser Methode werden latente Abdrücke entwickelt, bei denen keine übermäßigen Ablagerungen auf der Fläche des Beweisstücks auftreten, die eventuell Rippendetails überdecken können.


Anwendung

Füllen Sie die Basic Yellow 40-Lösung in einem Abzugsschrank in eine Schale oder einen anderen geeigneten Behälter und tauchen Sie das Beweisstück darin ein. Die Lösung kann auch unter Verwendung einer chemischen Spritzflasche über eine Fläche "gewaschen" werden. Sammeln Sie die ablaufende Lösung zur erneuten Verwendung in einer sauberen Schale ein. DIESE LÖSUNG NICHT SPRÜHEN! Lassen Sie die Lösung für etwa 1 Minute auf die Fläche einwirken. Spülen Sie dann das behandelte Objekt unter fließendem Leitungswasser ab. Lassen Sie das Beweisstück lufttrocken werden, bevor Sie es mit einer Lichtquelle untersuchen.

Achtung:
Es wird empfohlen, die Basic Yellow 40 Lösung zunächst auf einem kleinen Stück zu testen, da einige Oberflächen Reagenzalkohol absorbieren. Wenn das gesamte mit der Lösung behandelte Teststück nach dem Abspülen und Trocknen fluoresziert, ist der Alkohol von der Oberfläche absorbiert worden. In diesem Falle sollte Basic Yellow 40 nicht zur Untersuchung verwendet werden.


Untersuchung

Verdunkeln Sie den Raum und leuchten Sie mit der UV-Lampe oder einer anderen forensischen Lichtquelle über die Fläche des Objekts. Eine langwellige UV-Lampe mit mittlerer bis hoher Intensität ist ausreichend, um mit Basic Yellow 40 entwickelte latente Abdrücke zu beleuchten. Bei einer Lichtquelle mit variablen Wellenlängen sollte das Beweisstück mit Licht von 450 - 480 nm untersucht und mit orangefarbiger Brille betrachtet werden. Es sollte dann auch eine Untersuchung mit Licht von 365 nm vorgenommen werden.


Fotografieren der Abdrücke

Um latente Abdrücke zu fotografieren, die mit Fluoreszenz-Mitteln entwickelt wurden, sollte die Anordnung gewählt werden, bei der die Abdrücke mit optimalem Kontrast zu erkennen waren, d.h. die gleiche Wellenlänge, Farbe des Filters, und Lichteinfallwinkel. Verwenden Sie einen feinkörnigen Schwarz-Weiß-Film mit mittlerer Blende (f/8 oder f/11), um ein Foto mit hoch auflösenden Rippendetails zu erhalten. Auf dem Abzug erscheinen die Rippen des Abdrucks weiß auf dunklem Hintergrund.

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